Die Leistungen der Schiedsrichter sind im Fußball so gut wie immer ein Thema. In der 3. Liga stehen sie zusätzlich im Blickpunkt. Hilfe eines Video-Assistenten erhalten sie schließlich nicht. Zudem werden teils noch eher unerfahrene Unparteiische eingesetzt, die sich im Profifußball etablieren wollen.
Und so haben auch die ersten 14 Spieltage dieser Saison für reichlich kontroverse Szenen gesorgt. Was Fehlentscheidungen der Schiedsrichter angeht, ist Rot-Weiss Essen bisher glimpflich davongekommen. Zumindest, wenn es nach Babak Rafati geht. Der frühere Fifa- und Bundesliga-Schiedsrichter wertet für das Portal "liga3-online.de" nach jedem Spieltag alle strittigen Szenen des Wochenendes aus.
Die Zwischenbilanz vor dem Jahresendspurt aus RWE-Sicht fällt ausgeglichen aus: Zweimal hat die Mannschaft von Trainer Christoph Dabrowski von einer falschen Entscheidung profitiert, zweimal wurde sie benachteiligt. Berücksichtigt wurden alle Entscheidungen zur Torerzielung, zu Elfmetern und zu Platzverweisen.
Nutznießer waren die Essener, als sie beim 2:2 gegen den FC Ingolstadt am sechsten Spieltag einen Elfmeter erhielten. Manuel Wintzheimer war im Strafraum zu Boden gegangen. Ein Foul lag nach Rafatis Einschätzung aber gar nicht vor.
Zudem hätte Julian Eitschberger beim 0:3 gegen Wehen Wiesbaden am fünften Spieltag Rot sehen können, da sich sein Foulspiel als Notbremse auslegen ließ. Der Unparteiische entschied stattdessen auf Gelb.
Einige Wochen später kassierte Eitschberger dann einen Platzverweis. Beim 1:3 gegen Verl korrigierte der Schiedsrichter seine Entscheidung nachträglich von Gelb auf Rot. Das sorgte für Wirbel, war für Rafati aber der richtige Entschluss.Anders beim 2:1 gegen Viktoria Köln am neunten Spieltag: Der Kölner Führungstreffer war eigentlich irregulär. Denn in der Entstehung wurde Lucas Brumme gefoult. Der Schiedsrichter ließ fälschlicherweise weiterlaufen.
Die zweite Entscheidung zum Nachteil der Bergeborbecker: Beim 0:4 in Rostock schätzte der Schiedsrichter ein Foulspiel an Robbie D'Haese nicht richtig ein. Es hätte Rot statt Gelb für Rostocks Tim Krohn geben müssen.
Beim Blick auf die gesamte Liga wurden Arminia Bielefeld und Hansa Rostock laut der Auswertung am häufigsten benachteiligt (jeweils neun Mal). Der 1. FC Saarbrücken (zwölf) und Borussia Dortmunds U23 (zehn) stehen im Ranking der Profiteure ganz oben.